Das Grüne Band “ Wandern im wilden Deutschland“ – Tag 19

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Den Tag heute nehme ich mir noch, um mir die besondere Landschaft im östlichen Zipfel des Wendlands anzuschauen.

Meine Vermieterin aus Gartow empfiehlt mir für Naturbeobachtungen die Gegend um den Klaus- Bahlsen-Beobachtungsturm.

Ein wirklich beeindruckender Aussichtsturm, fast wie eine alte Windmühle, mit dem Reetdach wunderbar in die Landschaft eingepasst.

Die Rut-und Klaus-Bahlsen-Stiftung hat diesen Turm im Rahmen des Projekts „Natur erleben – Seeadler beobachten“ finanziert und damit den NABU, die Samtgemeinde Gartow und das Niedersächsische Umweltministerium bei seinen Schutzbemühungen unterstützt.

Einen tollen Ausblick hat man von hier oben auf die renaturierte Seege-Niederung.

Der Kranich ist schon unterwegs und

der Schwan entwickelt sich langsam zu meinem persönlichen „Vogel des Jahres“.

Ich spaziere jetzt noch ein Stück in das Gebiet hinein und entdecke

diesen Kormoran, der seine Flügel trocknet und

einen Silberreiher, der bei diesem Licht seinem Namen wirklich alle Ehre macht.

Schön, diese beiden Großvogelarten so dicht nebeneinander aufnehmen zu können.

Dann sehe ich sie auf einmal. Gleich zwei von ihnen. Der Seeadler ist der größte Greifvogel Mitteleuropas. Er ist unser „König der Lüfte“.

2,60 Meter beträgt seine Flügelspannweite, der Horst kann bis zu 5 Meter hoch und bis zu 600 kg schwer werden. Über 70 Brutpaare gibt es wieder in Niedersachsen, nachdem er schon einmal kurz vorm Aussterben gestanden hatte.

Zurück geht’s über kleine, verschlungene Wege an der Seege entlang.

Durch einen Weißdorntunnel.

Immer wieder mit schönem Blick auf die Feuchtwiesen.

Endlich einmal ein Kiebitz! Fast verschwunden ist dieser hübsche Wiesenbrüter aus unserer übernutzten Agrarlandschaft.

Vorbei am Anwesen des Grafen Bernstorff, der ganz vorn im Widerstand gegen das Atommüllendlager in Gorleben aktiv war,

komme ich wieder auf Gartow zu.

Bevor ich mit Bus und Bahn nach Hause reise, mache ich noch eine kleine Runde um den Gartower See.

Eine Hinweistafel weist darauf hin, dass man, mit etwas Glück, an diesem Altwasser in der Dämmerung Biber auf dem Weg zu ihren Futterplätzen beobachten kann.

Wie gut, dass das Holz von Beobachtungstürmen nicht in das Beutespektrum des Bibers gehört!

Von dort aus gelingen mir nämlich zum Abschluss noch diese schönen Aufnahmen von der Rohrammer, dem „Rohrspatzen“, wie er im Volksmund heißt.

Interessante Tage waren das wieder auf dem Grünen Band, vor allem wegen den wirklich vielen beglückenden Begegnungen mit Wildtieren. Und das ist letztlich den vielen mutigen Menschen zu verdanken, die sich für dieses zukunftsweisende Projekt stark machen.

“ Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt“. Dieses Zitat ist wohl nicht von Mahatma Gandhi, aber trotzdem gefällt es mir!

3 Kommentare auch kommentieren

  1. Margret sagt:

    Lieber Volker, wieder durfte ich auf dem Grünen Band – virtuell – mitwandern! Danke für die schönen Fotos und interessanten Infos. Ich erkundet die Welt gerne weiter mit Dir LG Margret

  2. Irene sagt:

    Ich habe mich so über den Kibitz gefreut, der mit seinem lauten Ruf meine frühen Kindertage begleitet hat. Und über all die anderen Tierbegegnungen die du hattest, wie schön, dass du wieder am grünen Band warst.
    liebe Grüße
    Irene

  3. Erich sagt:

    Deine Kamera ist wirklich für Nahaufnahmen von Vögeln und anderen Tieren sehr geeignet. Das gefällt mir.
    LG Erich

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