Padjelanta – Tag 6

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Heute ist Ruhetag. Irene hat nach der gestrigen Sauna(Damen: 17-19 Uhr) 12 Stunden durchgeschlafen. Das Frühstück wird in der Gemeinschaftsküche zubereitet und im Aufenthaltsraum entwickeln sich Gespräche über Alters-, Länder- und Sprachgrenzen hinweg. So lernen wir eine Wandererin kennen, die sich wegen Knieproblemen mit dem Helikopter ausfliegen lässt. Sie wird unsere Familien per Mail unterrichten, dass es uns gut geht und wann wir wieder erreichbar sind. Eine große Erleichterung für uns.

Und dann geht’s raus. Als erstes schauen wir uns die schöne Sami-Kirche an. Wunderschön, hoch über dem Virijaure gelegen.

Aus Birkenstämmen gebaut, mit Rentierfellen ausgelegt und einer Feuerstelle in der Mitte.

Der Betreiber dieses kleinen Kiosks, der einzigen Einkaufsmöglichkeit weit und breit, berichtet uns, dass sein Großvater 1971 die Kirche gebaut hat. Er selbst habe dort geheiratet und 120 Personen seien in der Kirche gewesen. Das sei sehr eng, aber auch sehr lustig gewesen.

Am Nachmittag scheint die Sonne so schön, daß ich unbedingt zum Fotografieren an den Fluss hinunter muss. Knallegelb leuchten die Trollblumen.

Der Kieddejokko führt ordentlich Wasser.

Und ich bekomme das Bild, auf das ich schon die ganze Zeit warte, eine stehende Welle im Gegenlicht. Ich glaube, dass man hier am Besten nachvollziehen kann welche Kräfte hier am Werke sind.

Virijaure heißt auf samisch „Wasser, das der Wind kräuselt“. Wie passend.

Und dann ist es wieder Zeit für die Sauna (Herren: 19-21 Uhr), heute mit Regenbogen. Aus der heißen Sauna direkt in den eiskalten Fluss. Das ist nicht zu überbieten.

Höchstens noch durch die untergehende Sonne, die durch die Wolken über den norwegischen Bergen eine ganz besondere Dramatik bekommt.

2 Kommentare auch kommentieren

  1. reiselust1711 sagt:

    Wunderbar, mit welcher Zuversicht und Freude ihr dem Wetter getrotzt habt!… und Himmel und Erde so direkt erfahren konntet. Ich bin beglückt, daß ich teilhaben darf!

  2. Sibylle sagt:

    Tag 6 ist für mich gerade atemberaubend! Und Du schreibst auch so intensiv, echt ein Genuss! Aber ich weiß nicht, was da noch kommt. Also: ich freue mich auf den nächsten Tages-Bericht. 😊

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