Gut, daß wir die Möglichkeiten der Hütte nutzen können. Es hat in der Nacht immer wieder geregnet. Unseren Bergstiefeln und den Socken hat derTrockenraum gut getan und wir können in einer Regenpause den Rucksack und die Zelte in der Hütte einigermaßen trocken zusammenpacken.
Gerade noch rechtzeitig, denn nun beginnt es, wie aus Eimern zu schütten. Also gibt es erst einmal einen heißen Tee und wir warten ab.
Als es nur noch nieselt marschieren wir los.
Aber das Wasser ist jetzt überall. Im Matsch und den Pfützen auf dem Weg, in den vielen kleinen Wasserläufen, die wir queren, im dicken Nebel, im Regen und nach einiger Zeit auch wieder in Socken und Stiefeln. Trotzdem ist es etwas großartiges direkt unter einem Wasserfall hindurchzuwandern und mit der Aussicht auf eine trockene Hütte am Abend entsteht wieder die Freude daran alle Erscheinungsformen der Natur so unmittelbar erleben zu dürfen.
Die Berge verschwinden in den Wolken.
Überall Wasser.
Manchmal fühlt man sich an Szenen aus dem „Herrn der Ringe“ erinnert.
Völlig unerwartet für uns reißt dann doch noch der Himmel auf, als wir die Passhöhe überschritten haben.
Weit geht der Blick über den Virijaure, den größten Bergsee im Padjelanta- Nationalpark, 580 Meter hoch gelegen und direkt angrenzend an das norwegische Küstengebirge.
Wir haben uns vorgenommen in der nächsten Samisiedlung, Staloluokta, einen Ruhetag einzulegen. Wir wollen uns wieder ein bisschen sortieren, Knien, Rücken und Schultern eine kleine Auszeit gönnen und ganz entspannt die Umgebung erkunden.
Beim Wiegen der Rucksäcke an der Hütte sind wir beide doch etwas überrascht. Obwohl ich schon einige Lebensmittel weggefuttert habe, sind es bei mir immer noch knapp 16 kg, bei der deutlich kleineren Irene noch 13 kg. Respekt!