Auf der Spur der Wölfe – Tag 5

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Unsere heutige Frühexkursion, dieses Mal sind wir wieder am Tauerwiesenteich, beginnt damit, dass wir auf der Fahrt einem Marderhund nur knapp ausweichen können. Am Teich, der als der artenreichste im Biosphärenreservat gilt, ist es heute leider so kalt und windig, dass wir uns frühzeitig zur Rückfahrt entschließen, zumal sich auch die Natur eher zurückhaltend zeigt.

Die Tagesexkursion führt uns dann in eine Bergbaufolgelandschaft, wo sich auf dem zugeschütteten Gelände langsam wieder Vegetation ansiedelt. In dem weitgehend offenen Gelände können wir uns im Finden von Fährten und anderen Spuren tierischen Lebens ausprobieren. Es ist interessant zu sehen, wie sich die Natur hier wieder Terrain zurückerobert.

Am Abend verteilen wir uns mit einer Kleingruppe auf mehrere Hochstände, die von 3 Seiten aus um eine große Feld- und Wiesenfläche aufgestellt sind. Mit beginnender Dämmerung taucht ein Rothirsch mit seinem Rudel, bestehend aus 14 Hirschkühen und Kälbern auf. Laut röhrend zieht er aus dem Wald aufs offene Feld, wo kurz darauf ein zweiter großer Hirsch auftaucht. Während der erste Hirsch imponierend auf den Herausforderer zuläuft, beobachten wir, ein wenig überrascht, wie eine Hirschkuh mit Kalb an ihm vorbeiläuft und sich zu dem Nebenbuhler gesellt. Eine weitere Kuh seines Rudels prescht mit ihrem Kalb an der anderen Seite vorbei und der arme Kerl muss in der nächsten halben Stunde mit ansehen, wie sich sein Rudel immer weiter auflöst. Schließlich muss er allein in den Wald zurück und sein Rivale zieht mit dem neu erworbenen Harem in die andere Richtung. Ein schmucker Junghirsch, den eine Teilnehmerin „Luigi“ tauft, taucht auch noch auf, merkt, dass er hier nichts zu melden hat und dreht nach kurzem Checken der Lage wieder ab. Was für ein aufschlussreicher Einblick in das Liebesleben dieser beeindruckenden Waldbewohner.

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  1. Irene sagt:

    Volker, du beschreibst wunderbar nah was du erlebt hast.
    Spannend und verlockend!
    Wer das liest kriegt Lust auch diese Muße in der Natur zu erleben. Verdutzt war ich bei den Hirschen…..was wissen wir schon von diesen Tieren…
    Toll,freue mich für dich
    Irene

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