Das „Grüne Band“ Wandern im wilden Deutschland – Tag 13/14

Einmal will ich in diesem Jahr noch auf dem „Grünen Band“ unterwegs sein und das muss dann wirklich jetzt sein, bevor die Tage noch kürzer werden.

Ich mache mich also mit der Regionalbahn und dem errix( Heideexpress) auf den Weg nach Wittingen. Dorthin, wo ich meine letzte Wanderung beendet habe.

Die Umsteigezeit in Uelzen nutze ich, um schnell noch einen Blick auf den wunderschönen Hundertwasser-Bahnhof zu werfen.

In Wittingen, der alten Bierbrauer-Stadt…

…schaue ich mich nur kurz um den Marktplatz herum um,

entdecke noch diesen pfiffigen Schusterjungen und erkläre ein paar neugierigen Jungs was dieser Wanderer so vorhat.

Und dann muss es weitergehen, weil meine Unterkunft 3 Km außerhalb der Stadt liegt und es dunkel wird.

In dieser urigen Landgaststätte, die mich sehr an die alte Dorfkneipe in meinem Heimatort erinnert, lande ich und schnacke bei einem Bier noch lange mit dem Wirt über dies und das und Gott und die Welt. Ein richtig schöner Tagesausklang.

Diese muntere Schar, Mitarbeiter*innen des örtlichen Hofladens, begrüßen mich am nächsten Morgen auf dem Weg zum Grenzstreifen zurück.

Und hatte mir beim Frühstück noch das Obst gefehlt, so wird es jetzt an der Straße in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen nachgeliefert.

Ich erlange wieder das „Vertrauen in den guten Gang der Dinge“, das ich mir von meiner Padjelanta-Wanderung mitgebracht hatte.

Bei Waddekath, wo man noch Relikte der alten Grenzbefestigung als Mahnmal stehengelassen hat, stoße ich wieder auf den Kolonnenweg, dem ich durch die Wiesen nach Norden folge.

Am Rand des Weges fällt mir diese schöne, alte Solitäreiche auf.

Im weiteren Verlauf ist der Grenzstreifen so dicht zugewachsen, dass der Wanderweg auf Wald-und Feldwegen parallel zur alten Grenze verläuft.

Hier ist es noch Kiefern-Mischwald, der aber bald, wohl wegen des Sandbodens, in reinen Kiefernwald übergeht.

Über diesen ehemaligen „Zubringer“ für die Grenztruppen erreiche ich das Dörfchen Neuekrug,

das ich über diesen, viel schöneren, Kopfsteinpflaster-Weg wieder verlasse.

Wild und einsam wirkt die Landschaft hier. Außer in den wenigen, winzig kleinen Dörfern bekomme ich heute keinen einzigen Menschen zu sehen.

Meist sind es reine Kiefernwälder, durch die ich laufe.

Da ist eine schöne Birkengruppe oder das leuchtende Laub einer kleinen Buche eine willkommene Abwechslung für’s Auge.

Mittlerweile hat es angefangen zu regnen und ich freue mich meinen Zielort Dahrendorf erreicht zu haben. Der Ort hat nur 88 Einwohner und drei von ihnen sollen echte Künstler und einige weitere echte Lebenskünstler sein. Das wird schnell ersichtlich mit diesen erfrischend bunten Malereien am Ortseingang.

Ist hier ein Dornröschen vergessen worden?

Mit der „Herberge zum kleinen Weinberg“ habe ich eine wirklich wunderbare Unterkunft mit sehr, sehr liebevoll eingerichteten Zimmern, sehr leckerer Verpflegung und sogar einer großen, super sortierten Bibliothek gefunden. Ich bin begeistert!

3 Kommentare auch kommentieren

  1. Irene sagt:

    Moin Volker,
    Puh, Sturm und Regen hier, aber ich denke an das Glück trotz der Unannehmlichkeiten draußen zu sein und einen Weg unter den Füßen, der uns unsere Lebendigkeit fühlen lässt und die Wache Neugierde: „was begegnet mir?“
    Ich freu mich über jedes Bild!
    Alles Schätze der Entdeckung, die du so wunderbar auswählst. Wandere in Gedanken mit und freue mich auf neue Bilder.

  2. Angela Klimas sagt:

    Ja, lieber Volker, ich kann dir gut folgen beim Beschreiben des Weges und beim Ansehen der Bilder. Wie schön ist es draußen zu sein. Genieß jede Windböe und jeden Regentropfen. Horridoo.

  3. Margret sagt:

    Danke, es ist so wunderbar an der vielfältigen Natur (zumindest virtuell und durch die Augen eines Vertrauten) teilhaben zu dürfen! LG Margret

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