Das „Grüne Band“ Wandern im wilden Deutschland – Tag 27

Nach einem wunderbaren Frühstück (mit hausgemachter Banane-Eierlikör-Marmelade) mache ich zunächst einen kleinen Bummel durch die Stadt, treffe am Hafen auf diesen offensichtlich noch hungrigen Burschen

und das Kulturschiff Minna, das für die Jugendarbeit genutzt wird.

Einiges hier erinnert doch ein bisschen an Fischerhude.

Erfreulich oft komme ich mit Menschen ins Gespräch. Da reicht schon die Frage nach dem Weg und bei der Frage nach einem Bäcker erfahre ich auch gleich, wo es die Butter gerade im Sonderangebot gibt, damit ich mir meine Brötchen selber schmieren kann. Von wegen sture Mecklenburger!

An der imposanten St. Magdalenenkirche vorbei verlasse ich diese schöne Stadt, nicht ohne noch einmal nach dem Weg zu fragen. “ No Stiepelse, dat ist ober noch wiet“.

Ein Kormoran mit weißer Brust, das sieht man auch nicht alle Tage.

Bald bin ich aus der Stadt heraus und laufe ab jetzt nur noch auf dem Deich.

Einen alten Grenzturm passiere ich und freue mich über die Artenvielfalt im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe, das länderübergreifend 400 Flusskilometer umfasst.

Ein Graureiher unter einer herbstlich belaubten Weide,

Höckerschwäne,

rastende Bless- und Graugänse und

Stieglitze,

die auch Distelfinken genannt werden, weil sie so gern, wie hier, an Disteln knabbern.

Dieser Gedenkstein erinnert daran, dass hier zur Sicherung von Boizenburg und anderen Gemeinden der Elbdeich um 150 – 250 Meter zurückverlegt wurde, um mögliche Hochwasser besser abfangen zu können.

Von diesem imposanten Turm aus kann man auf die entstandenen Flächen sehen und sich gut vorstellen wie viel Wasser sich hier ausbreiten kann, ohne Schäden anzurichten.

Kilometer um Kilometer geht es weiter auf dem Elbdeich.

Ich passiere die Elbfähre bei Neu-Bleckede und komme jetzt immer weiter in eine faszinierende Auenlandschaft hinein.

Im Hintergrund die Kirche von Bleckede.

Die Elbe hat Platz bekommen, um sich auszubreiten zu können.

Hier fühlt sich der Silberreiher wohl,

der Rote Milan,

der wegen seiner Schwanzform auch Gabelweihe genannt wird

und auch das seltene Elbkrokodil hat hier eine letzte Heimat gefunden.

Es ist einfach unheimlich schön hier.

Am Ortseingang von Stiepelse, meinem heutigen Tagesziel, begegne ich diesem prächtigen Burschen, der auf einem Archehof lebt

und freue mich, dass das Café Plan B geöffnet hat, die einzige Möglichkeit in diesem kleinen Dörfchen etwas zu essen zu bekommen.

Und dann gibt’s die leckerste Bratwurst (Wasserbüffel) mit hausgemachtem Kartoffelsalat, die ich je gegessen habe. Großartig!

Auch das Motto des Hauses gefällt mir richtig gut.

Meine Pension liegt direkt am Deich und ich sitze am Abend noch lange am Wasser und genieße die Ruhe, die von dem langsam fließenden Elbstrom ausgeht.

Die Elbe glüht. Was war das für ein schöner Tag!

3 Kommentare auch kommentieren

  1. Angela sagt:

    Toll, die Bilder, der Text, der Tag. Interessante Infos ung unterhaltsame Kommentare. Macht Spaß, das zu lesen.

  2. Sibylle sagt:

    Schön, dass man in Gedanken dabei sein kann. Du erläuterst und fotografierst wundervoll! Ich sehe dabei Dein zufriedenes Gesicht mit den lachenden Augen.
    3 G ist klasse 😆

  3. Erich von Hofe sagt:

    Mir gefällt es auch, dich auf deiner Reise zu begleiten. Du bist ein toller Erzähler, der die Details liebt und in größere Zusammenhänge bringt.

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